Wie seit einigen Jahren, veranstaltet Cafe Palestine auch am 23. April wieder einen ihrer Vorträge, in
denen sie sich weniger für die palästinensische Bevölkerung, sondern vor allem gegen Israel einsetzen.
Unter den Referent*innen war so zum Beispiel kürzlich Abraham Melzer, der sich im vorgestellten
Buch „Die Antisemitenmacher: Wie die neue Rechte Kritik an der Politik Israels verhindert“ darum
sorgt, dass Nazis den guten Ruf von Antisemit*innen in den Dreck ziehen würden. Kein Wunder also,
wenn Cafe Palestine im Februar letzten Jahres auch eine Stellungnahme auf der deutschen Seite der
„Boycott, Divestment and Sanctions“-Kampagne veröffentlichte. Dass es in Deutschland bereits einmal
den Aufruf „Kauft nicht bei Juden!“ gab, scheint dem Verein nicht bekannt oder, noch schlimmer,
schlicht egal zu sein.
Cafe Palestine hat sich leider das Recht erklagt, auch in den Räumen der Universität veranstalten zu
dürfen. Die kommenden Montag stattfindende Veranstaltung „Palästina 70 Jahre nach der Nakba“ dreht
sich um den Mythos, die Juden hätten während ihres Unabhängigkeitskrieges 1948 die palästinensische
Bevölkerung systematisch vertrieben. Den „Mythos Nakba“ hat unter anderem die Deutsch-IsraelischeGesellschaft
in einer im Internet frei verfügbaren Broschüre kritisch beleuchtet. Dass eine solche
Vertreibung nie so stattgefunden hat, wie es antiisraelische Propaganda behauptet, stört die
Veranstalter*innen nicht, die im Ankündigungstext den Referenten Abdallah Frangi bereits vorsorglich
schon einmal als „Botschafter“ Palästinas hofieren.
Die Juso-Hochschulgruppe und das Referat gegen Antisemitismus stellen sich dem Hass auf Israel
entschieden entgegen. Bloß weil der Universität bei der Raumvergabe an Cafe Palestine gerichtlich die
Hände gebunden sind, muss die Studierendenschaft nicht abnicken, was keinen Platz in einer
solidarischen Gesellschaft haben sollte. Dem Antisemitismus keinen Fußbreit!
Juso-Hochschulgruppe Freiburg und Referat gegen Antisemitismus
22. April 2018